„Nägel für Witwen und Waisen“
Eine – weitere – Ausstellung zum (nicht nur) Brünner „Wehrmann“
für die wir unserem Dr. Vojen Drlík
sehr herzlich danken !
Für die Fotos danken wir Dr. Eleonore Jeřábková und Leopold Hrabálek ebenfalls sehr herzlich !
Der Vorstand
Das Projekt ist eine Fortsetzung innerhalb thematisch ähnlicher Projektreihe aus früheren Jahren, die verschiedene Aspekte der mährischen Geschichte und des gesellschaftlichen Lebens in Form einer Panelausstellung darstellten (Preußisch-Österreichischer Krieg, Deutsches Theater Brünn, Jahr 1918 in Südmähren,
6 bedeutende doch unbekannte Frauen aus Brünn)
s. auch Berichte auf diesen Webseiten
Die territorial auf Mähren und Schlesien beschränkte Ausstellung ist auch eine Erinnerung
an den 110. Jahrestag des Ausbruchs
des Ersten Weltkriegs.
Sie betrachtet jedoch nicht Kriegsereignisse, sondern die Situation im Hinterland am Beispiel der Kriegssammlungen, durch die die Zivilbevölkerung zur Milderung der Kriegsfolgen beitragen sollte.
Die Sammlung unterschied sich jedoch von vielen anderen durch ihren spektakulären Charakter.
Mit massiven Statuen des „Ritters/Verteidigers – Wehrmanns“ oder des „Schildes – Wehrschildes“ verbunden, bestand sie im Verkauf von Nägeln, die in diese Objekte eingeschlagen wurden.
Der Erlös aus dem Verkauf der Nägel war dann für die Witwen und Waisen gefallener Soldaten des Ortes bestimmt.
Viele dieser Objekte sind in den Depots lokaler Museen und auf Fotografien erhalten geblieben und sind heute ein interessantes, aber vergessenes Dokument der zeitgenössischen Atmosphäre und der Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung im Hinterland. Die Ausstellung macht dieses Phänomen erlebbar, nähert sich ihm (zehn Tafeln) und ist als Wanderausstellung konzipiert (in tschechischer Sprache) .
Sie ist bis Ende des Jahres
in der Villa Low-Beer in Brünn zu sehen.
Wir danken dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland,
dem Brünner Museum für die Übernahme der Schirmherrschaft ,
dem Land Südmähren sowie dem Brünner Rundfunk
für die Förderung des Projektes sehr herzlich !
Der Vorstand
PhDr. Vojen Drlík ist Brünner Kulturhistoriker, langjähriger Mitarbeiter des Brünner Rundfunks, im Zeitraum 1989 – 2004 Dramaturg des Nationaltheaters in Brünn
und später Leiter des Dokumentationszentrums des Schrifttums in Mährem
(Památník písemnictví Rajhrad na Moravě)
2014 wurde Dr. Drlík mit der höchsten Anerkennung des Landes Südmähren für Literatur ausgezeichnet.
Die Villa Löw-Beer ist eine 1903/04 vom Architekten Alexander Neumann für den Unternehmer Moritz Fuhrmann erbaute Jugendstil-Villa in Brünn. Von 1913 bis 1939 wurde sie von der Familie des wohlhabenden Tuchfabrikanten Alfred Löw-Beer bewohnt, dessen Tochter Grete und ihr Ehemann Fritz Tugendhat erbauten später im oberen Bereich des Grundstücks die Villa Tugendhat.