Treffen und Debattieren - nach Stuttgart
Zwischenstopp in Schwäbisch Gmünd 21.10.2019
Wir danken Herrn Bürgermeister Julius Mihm
für die Einladung, unterwegs nach Stuttgart einen Stopp in Schwäbisch Gmünd einzulegen und an der Eröffnung der Brünner Ausstellung über die Villa Tugendhat teilnehmen zu dürfen, sehr herzlich!
Besonders herzlich danken wir für die Einladung zu „Schwäbischen Maultaschen“ – für uns, Brünner, ein ganz neues kulinarisches Erlebnis
Gleichzeitig danken wir Frau Lucie Valdhansová, der Kuratorin der Villa und Verantwortliche für die Ausstellung für ihren Einführungsvortrag in Schwäbisch Gmünd ebenso herzlich !
(Foto zeigt Bürgermeister Julius Mihm
und die Brünner Debattierer/innen)
Im Namen der Stadt Schwäbisch Gmünd möchte ich Sie herzlich einladen zur
Ausstellungseröffnung mit Vortrag
„Die Villa Tugendhat in Brünn/Brno - mehr als 100 Jahre Bauhaus“
am Montag, 21. Oktober 2019 um 19.00 Uhr
in die Volkshochschule am Münsterplatz,
Referentin: Frau Mgr. Lucie Valdhansová, Brünn/Brno,
als Beitrag zum Bauhaus-Jubiläum und aus besonderem Anlass der Entwicklung der internationalen Beziehungen unserer Stadt.
Frau Valdhansová ist Kuratorin am Studien- und Dokumentationszentrum der Villa Tugendhat in Brünn und wird uns in die Ausstellung insbesondere mit Bezug auf die Hintergründe der Entstehung der Villa Tugendhat, ein Bau des berühmten Bauhausarchitekten Mies van der Rohe und heute Welterbestätte der UNESCO, einführen.
Ich freue mich sehr, Sie namens und in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, Herrn Prof. Ralf Dringenberg, der Architektenkammergruppe Ostalb, Herrn Bennet Kayser, dem Verein Brücke nach Osten, Herrn Frank Metschies, dem Gmünder Geschichtsverein, Herrn Karlheinz Hegele, der Gmünder VHS, Frau Ingrid Hofmann und dem Studien- und Dokumentationszentrum Villa Tugendhat Brno, Frau Direktorin Iveta Cerná einzuladen, der unser Dank gilt.
An der Eröffnung der Ausstellung wird eine größere Delegation von Stadtverwaltung, Gemeinderat und Persönlichkeiten der Stadt Brünn teilnehmen, um gemeinsam mit uns dieses Kooperationsprojekt zu würdigen und den Austausch zwischen den Städten zu vertiefen. Über Ihr Kommen würde ich mich sehr freuen.
Schon im Juli 1953 hat die Stadt Schwäbisch Gmünd die Patenschaft für die aus Brünn stammenden und vertriebenen Deutschen angenommen. Beim Knüpfen der Verbindung zwischen Brünn und Schwäbisch Gmünd spielt heute der Deutsche Kulturverein Region Brünn, Verband der deutschen Minderheit in Brünn, eine große Rolle. Das Pendant auf Seiten der Stadt Schwäbisch Gmünd ist der Verein Brücke nach Osten. Auf Anregung von Frau Hanna Zakhari, der Vorsitzenden des Deutschen Kulturvereins, zeigt Brücke nach Osten die Ausstellung „Lilly Reich in der Villa Tugendhat“ im Waldstetter Torhaus.
Seit 2015 haben auf Einladung der Stadt Brünn in Südmähren jährlich Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, teilweise begleitet von Gmünder Schülern, an neuen Gedenkveranstaltungen teilgenommen, die an die gewaltsame Austreibung der Deutschen Ende Mai 1945 erinnern. Die dabei zentrale „Wallfahrt der Versöhnung“ wird durch das Kulturprogramms „Meeting Brno“ jedes Jahr in einen besonderen, politisch-kulturell erweiterten Zusammenhang gestellt. Dies wurde durch die Initiative junger Tschechen möglich, die von der Stadt Brünn aufgenommen wurde, um sich der Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg zu stellen.
Bei der neuen kulturellen Verbindung zwischen Deutschen und Tschechen in Brünn spielt der Rückgriff auf die vielgestaltige Zwischenkriegszeit, in der noch Deutschmährer und Tschechen friedlich zusammenlebten, eine immer größere Rolle. Die bis Ende 1930 für die deutsch-jüdische Industriellenfamilie Grete und Fritz Tugendhat errichtete Villa, die bis 2012 streng nach denkmalfachlichen Kriterien als Weltkulturerbe saniert wurde, ragt symbolisch aus dieser Zeit heraus und steht für die während 1000 Jahren gewachsenen vielfältigen kulturellen Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen. Der Architekt der Villa Tugendhat, Ludwig Mies van der Rohe, gilt weltweit als der bekannteste deutsche Architekt und war der letzte Leiter des Bauhauses bis 1933, das heuer 100-jähriges Jubiläum feiert.
Nachdem die junge tschechoslowakische Nation in den 1920er Jahren sehr stark auf das „Neue Bauen“ als baukünstlerischen Ausdruck für den neuerrungenen demokratischen Nationalstaat setzte und hier entsprechendes gestalterisches und technisches Knowhow vollendete, konnte Mies die Villa Tugendhat in diesem industriell und kulturell besonders geprägten Umfeld in einer Art und Weise errichten, die sie noch heute zu einem der vier wichtigsten Wohnhäuser der Klassischen Moderne weltweit macht.
Um nach der sehr aufwendigen Sanierung die Villa Tugendhat einem breiten Publikum in Europa zugänglich zu machen, hat die Stadt Brünn eine Ausstellung erarbeitet, die wir – auf Anregung unseres Vereins Brücke nach Osten – auch in Schwäbisch Gmünd, nicht nur über ein architektonisches Meisterwerk, sondern als Annäherung zwischen Schwäbisch Gmünd und Brünn vorstellen möchten.
Mit freundlichem Gruß
J. Mihm
Bürgermeister
Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd
Dezernat 2
Bauverwaltung