Unsere Ausstellung „Lilly Reich“
ab 5. September in Schwäbisch Gmünd
Wir danken dem Verein „Brücke nach Osten“
für die freundliche und informative Präsentation
unserer Ausstellung über Lilly Reich
sowie einiger weitere Aktivitäten des Brünner Begegnungszentrums sehr herzlich !
Besonders herzlicher Dank gehört
Herrn Wilhelm Lienert
für den gesamten Aufwand und die liebevolle Platzierung
aller unserer Ausstellungsobjekte
Der Vorstand und Mitglieder
des Deutschen Kulturvereines Region Brünn
Gmünder Tagespost berichtet am 9.9.2019
Die originelle Kreativität von Lilly Reich im Torhaus
Ausstellung Der Gmünder Verein „Brücke nach Osten“ zeigt Werke der bekannten Mode- und Möbeldesignerin.
Schwäbisch Gmünd. Der Gmünder Verein „Brücke nach Osten“ widmet seine aktuellste Ausstellung im Torhaus an der Waldstetter Brücke Lilly Reich, der einzigen Frau und Mode-, Möbel- und Zimmerinterieurdesignerin aus dem Kreis des Weimar-Dessauer Bauhauses.
Zur Vernissage begrüßte der Vereinsvorsitzende Frank Metschies viele Gäste. Gleichzeitig bedankte er sich bei Hanna Zakhari vom Stuttgarter Freundeskreis Brünn, der es zu verdanken sei, dass diese Ausstellung überhaupt in Schwäbisch Gmünd gezeigt werden könne. Ebenso galt ein Wort des Dankes der Stadt Brünn und dem Bundesinnenministerium für die auch finanzielle Unterstützung.
Lilly Reich wurde am 16. Juni 1885 als Tochter eines Siemens-Ingenieurs in Berlin geboren und ging als Designerin von Textilien und Bekleidung, Möbeln und Interieur, als Ausstellungsmacherin, Lehrerin und schließlich als Mitarbeiterin von Ludwig Mies van der Rohe in die Kulturgeschichte ein. Heute ist die vielseitige Designerin in erster Linie bekannt als die Frau, die über viele Jahre hinweg neben dem weltberühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe in Erscheinung trat. In Zusammenarbeit mit ihm entwarf und gestaltete sie verschiedene Inneneinrichtungen und Ausstellungen. So zum Beispiel die Villa Tugendhat in Brünn. Gemeinsam leiteten van der Rohe und Reich zudem die deutsche Bauausstellung im Jahr 1931.
Dank ihrer eigenen Vielseitigkeit, ihres konstruktiven Denkens und ihrer originellen Kreativität drang sie über die Jahre immer mehr in die Berufswelt von Männern ein – was viele damals nicht bereit waren, zu akzeptieren, weswegen viele ihrer Stahlrohrentwürfe häufig nur van der Rohe allein zugeschrieben wurden.
Im Januar 1932 berief Ludwig Mies van der Rohe Lilly Reich zur Leiterin der Bau- und Ausbauabteilung sowie der Weberei am Bauhaus Dessau und später am Bauhaus Berlin, wo sie bis zur Schließung des Bauhauses durch Nationalsozialisten 1933 tätig war. Dennoch sympathisierte Reich zunächst mit der Idee eines „neuen Bauhauses unter NS-Vorzeichen“.
Nach Kriegsende war Lilly Reich noch zwei Jahre an der Hochschule für bildende Künste in Berlin tätig, ehe sie am 14. Dezember 1947 in Berlin starb.
„Entdeckt“ wurde Lilly Reich sowohl von der Fachwelt erst mehrere Jahre nach dem Tod des Architekten Mies van der Rohe, als die Archive seines Studios in Chicago an das New Yorker Museum of Modern Art übergeben und durch die dortigen Kuratoren gesichtet wurden.
Die nun in Schwäbisch Gmünd gezeigte Ausstellung wurde im Jahr 2016 von Mitarbeitern der Textilfachschule Brünn und tschechischen Germanisten konzipiert und in Brünn in der Villa Tugendhat ausgestellt.
© Gmünder Tagespost 09.09.2019 21:47