Im Rahmen der Programmvorbereitung für Herbst 2011 in unserem Brünner Begegnungszentrum lud Herr PhDr. Vojen Drlík, Direktor des Mährischen Literaturarchivs in Raigern (Památník písemnictví Rajhrad u Brna) zu einer der Programmbesprechungen nach Raigern ein.
Neben der Besprechung konnten wir dort die Ausstellung über die Cousins Alois und Robert Musil besichtigen. Beide Familienzweige stammen aus dem mährischen Rychtářov, (Richtersdorf) heute ein Stadtteil von Wischau. Während Alois Musil dort geboren wurde, ist der Vater von Robert Musil nach Klagenfurt versetzt worden, so daß Robert Musil in Klagenfurt geboren wurde.
Viel Wissenswertes weiß Dr. Vojen Drlík über die beiden berühmten Persönlichkeiten zu erzählen. So zeugen Briefe des in Olmütz studierenden Gymnasiasten Alois von bitterer Armut der Familie. Die Familie von Robert Musil besaß in ihrer Brünner Wohnung ein Bild, welches Robert Musil vergeblich versuchte, vor seiner Abreise aus Brünn zu verkaufen. Es gelang ihm nicht. Das Bild wurde allerdings auch im Nachlass der Familie nicht mehr gefunden. Erst nach vielen Jahren und einer abenteuerlichen Suche und minuziöser Analyse entsprechender Textstellen und Dokumente gelang es Dr. Drlík, das Bild ausfindig zu machen und der Ausstellung zuzufügen.
Wir danken Herrn Dr. Drlík sehr herzlich für die Einladung nach Raigern !
Die Ausstellung dauert noch bis Ende August und sie ist außerordentlich sehenswert – wie auch der gesamte Klosterkomplex. Sollten Sie also Ihre Reisewege nach Südmähren führen, versäumen Sie nicht, das Kloster Raigern zu besuchen und das dortige Literaturarchiv. Dr. Drlík freut sich über Ihren Besuch und Ihr Interesse am mährischen Beitrag zur Weltgeschichte !
Der Vorstand des Deutschen Kulturverbands Region Brünn